Top-Themen

Einschätzungen der Top-Manager und Ökonomen zu politischen und sozialen Veränderungen

Als Teilnehmer bekommen Sie via Smartphone 14-tägig eine Frage gesendet. Die Auswertung der Umfrage finden Sie anschließend in unserem geschützten Bereich. 

Leaders Parliament Jahresrückblick

Alle zwei Wochen fragen wir gemeinsam mit der WELT-Gruppe die Mitglieder des Leaders Parliament – 500 Deutsche CEOs –nach Ihrer Einschätzung zu aufkommenden Themen, die Wirtschaft und Gesellschaft bewegen. Wir haben das Jahr noch einmal für Sie zusammengefasst:

Die Flüchtlingskrise als Chance
Mehr als 900.000 Flüchtlinge sind laut Bundesregierung in diesem Jahr nach Deutschland gekommen – deutlich mehr als ursprünglich erwartet. Dementsprechend hart gehen die „Leaders Parliament“-Mitglieder mit der Politik ins Gericht: Bereits im September kritisierte jeder vierte Top-Manager, dass die zur Integration nötigen Strukturen fehlen würden. In einer anderen Umfrage bemängelte jeder Dritte, dass die Politik kein klares Konzept erkennen lasse. Über 46 Prozent sagten, dass nur dank der vielen ehrenamtlichen Helfer Schlimmeres verhindert worden sei. Widersprüchlich fällt die Meinung über den Einfluss der Flüchtlinge auf die Arbeitskräfte-Lücke aus: Die Hälfte der „Leaders Parliament“-Mitglieder befürchtet zwar, dass so viele Menschen nicht kurzfristig in den Arbeitsmarkt integriert werden können. 41,5 Prozent glauben aber, dass wir von der guten Ausbildung vieler Flüchtlinge profitieren werden, und sie das Demografie-Problem des deutschen Arbeitsmarktes lösen können.

Sanktionen, schwache Konjunktur, Staatsschulden
Auch abseits der Flüchtlingskrise gab es zahlreiche Themen, die die Welt-Wirtschaft 2015 bewegten und künftig bewegen werden. Ein brandaktuelles Thema beschäftige das „Leaders Parliament“ bereits im Juni: die Sanktionen gegen Russland. Schon im Sommer sprachen sich mehr als zwei Drittel der befragten Top-Manager für die Verlängerung aus. Nun hat die Bundesregierung sie offenbar still und heimlich hinter verschlossenen Türen entschieden. Auch nach den schwächelnden Konjunkturdaten aus China bewiesen die Umfrageteilnehmer ein gutes Gespür: Der Aufschwung in Deutschland wurde nicht beeinträchtigt – genau wie es mehr als die Hälfte der „Leaders Parliament“-Mitglieder voraussagte. Und was ist mit Griechenland? Anfang des Jahres noch ein Top-Thema, rückte es im Laufe der Zeit immer mehr in den Hintergrund. Mehr als die Hälfte von Deutschlands Top-Managern befürchtet jedoch, dass der Höhepunkt der Krise trotz des dritten Hilfspakets noch immer nicht hinter uns liegt. Denn von der Regierung Tsipras sei nicht zu erwarten, dass sie ihre Reform- und Konsolidierungsversprechen tatsächlich einhält. Hoffen wir das Beste.